Komplexe Suchanfragen nehmen zu
Die Suche der Internetnutzer hat sich dramatisch verändert, und damit auch Google. Während immer öfter längere Suchanfragen, die aus 3 oder mehr Wörtern bestehen, gestellt werden, lernt Google, die dahinter stehende Absicht des Nutzers zu interpretieren und die entsprechenden Suchergebnisse zu liefern. Für das Gefunden-werden bedeutet das wiederum, dass ganze Themen relevanter werden als einzelne Suchbegriffe.
Wie sich Nutzer und ihr Suchverhalten verändert haben
Suchanfragen bestehend aus 3 oder mehr Wörtern (im Fachjargon „Long Tails“ genannt) werden immer häufiger und gewinnen daher gegenüber Suchbegriffen, die aus nur 1-2 Wörtern (im Fachjargon „Single Keywords“ genannt) bestehen, rasant an Bedeutung. Ein Grund für diese Entwicklung ist, dass vermehrt mit mobilen Endgeräten, also Smartphones und Tablets, gesucht wird. Google erkennt den Standort des Internetnutzers und liefert dazu passende Ergebnisse und diese umso besser, je präziser die Anfrage formuliert ist. Wenn Sie z.B. ein bestimmtes Auto kaufen möchten, wird Google Ihnen keine Liste von Online Shops zeigen, sondern vielmehr eine Liste lokaler Geschäfte in der Nähe präsentieren.
Jede einzelne Google-Suche ist aber nicht nur vom Standort des Users, sondern auch von seinen bisherigen Anfragen und von den gegenwärtigen Rahmenbedingungen von Google abhängig. Daher ist es auch nicht aussagekräftig, seine Suchbegriffe selbst zu googeln, zu denen man gefunden werden will.
Mehr-Wort-Anfragen erzeugen mehr Verweise
Ebenso spielt es eine Rolle, dass die Nutzer dazulernen und deshalb ihre Suchanfragen genauer formulieren. Da bei den Suchergebnissen zu 1-2 Wörtern immer mehr bezahlte Anzeigen aufgelistet werden, verwenden Nutzer eher längere Phrasen in ihren Suchanfragen, um damit für sie bessere Ergebnisse zu erhalten. Es entstehen regelrechte Gespräche mit Suchmaschinen.
70% aller täglichen Suchanfragen weltweit bestehen aus diesen Suchphrasen und rund ein Viertel davon wurde so nie zuvor gesucht. Zählt man alle Verweise zu diesen verwendeten Mehr-Wort-Anfragen zusammen, erhält man ein Vielfaches der veralteten Ein-Wort-Anfragen.
Google hat sich verändert
Google hat auf das veränderte Suchverhalten der Nutzer reagiert und seine Formel, nach der Suchergebnisse angezeigt und gereiht werden, grundlegend angepasst. Seit dieser letzten großen Erneuerung versteht Google komplexere Suchanfragen nun besser denn je und liefert daraufhin solche Seiten, die am besten zu der Anfrage passen. Das Ziel von Google ist, nicht mehr nur die einzelnen Suchbegriffe zu verstehen, sondern vor allem die Absichten der Nutzer, die sich in den komplexen Suchanfragen verstecken.
Was heißt das nun für das Online Marketing?
Während etwa früher nach „Hotel am Arlberg“ gesucht wurde, werden heute immer mehr komplexere Anfragen gestellt, wie z.B. „Hotel mit Blick auf den Arlberg im Winter“. Online Marketing konzentriert sich mehr darauf, dass Seiten zu einem bestimmten Thema wie „Familienurlaub am Arlberg“ in den Suchergebnissen gut abschneiden, anstatt zu einzelnen Suchbegriffen wie „Hotel“ oder “Familie”. Denn ein ganzes Thema deckt alle Suchanfragen unabhängig von ihren Wortanzahlen ab. Außerdem ist zu beachten, dass zu einzelnen Suchbegriffen viel mehr Wettbewerb in den Suchergebnissen herrscht, als bei komplexeren Themen, zu denen es viel weniger Mitbewerber gibt.
Hinzu kommt, dass Google vermehrt die Suchbegriffe, über die Nutzer Ihre Seite gefunden haben, aus Datenschutzgründen nicht mehr verrät. Daher ist es sinnvoller, sich auf ganze Themenkreise, die aus aus unzählige Suchbegriffen und -Phrasen bestehen, zu konzentrieren, anstatt nur auf einzelne Suchbegriffe.