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„Check-In“ – die Entwicklung bis zu Facebook Places

Der ganze Hype um diese Funktion, über die man seinen Freunden und Bekannten mitteilen kann, wo man sich gerade aufhält, ging 2009 in den USA los. Ein mobiler Service namens „Foursquare“ wurde veröffentlicht und die Amerikaner (kurz darauf auch der Rest der Welt) begannen in verschiedenen Plätzen einzuchecken.

Foursquare ist eine mobile Anwendung über die man seinem sozialen Netzwerk mitteilen kann, wo man sich gerade befindet. Die Anwendung schlägt dem Nutzer Unternehmen in seiner unmittelbaren Umgebung vor, in denen man sich befinden könnte. Das Ganze funktioniert über die GPS-Ortung des Mobiltelefons.
Der Nutzer kann nun in einem Ort einchecken und dies wird automatisch seinem Freundeskreis auf Foursquare aber auch Twitter und Facebook angekündigt. Je öfter man sich in einem Unternehmen eincheckt, desto höher wird man im internen Ranking eingestuft und kann es sogar bis zum „Bürgermeister“ schaffen. Diesen Status erhält die Person, die am häufigsten in einem Unternehmen war. Durch weitere Medaillen wird dieses Spiel vorangetrieben und bei den Nutzern entwickelt sich eine Sammelleidenschaft die zu möglichst vielen Check-Ins an verschiedenen Orten führt.
Der Vorteil für Unternehmer liegt dabei klar auf der Hand. Das Unternehmen wird direkt in den Bekanntenkreis der Kunden getragen und wahrgenommen. Foursquare setzt dabei aber auch auf eine Bonuslösung, die den Anreiz in einem Unternehmen einzuchecken, steigert. Jeder Unternehmer hat die Chance seinem „Bürgermeister“ mit einem kleinen Incentive z.B. einer Kaffe-Flatrate für seine Loyalität zu danken.

Von diesem Erfolg angespornt erblickten die ersten Kopien von Foursquare (Gowalla) das Licht der Welt und der Trend zum „Einchecken“ erhielt einen weiteren Schub. Durch verschiedene Spielmodelle und Medaillen wurden die Nutzer animiert, immer öfter und an den verschiedensten Plätzen einzuchecken.

2010 kam mit Friendticker auch einer der ersten deutschsprachigen Anbieter auf den Markt. Das große Potential der Check-In-Funktion überzeugte in der Zwischenzeit auch andere Netzwerke und die Bewertungsportale Qype und Yelp intergierten dieses Feature in ihre mobilen Applikationen.

Als größter Player sprang Facebook auf diesen Zug auf und kündigte im August 2010 seinen neuen Dienst „Places“ an. Diese Nachricht sorgte in der Internetwelt für große Furore und verschaffte Foursquare einen riesen Sprung nach vorne – u.a. deswegen, da sie mit Facebook kooperieren und Ihren Dienst mit dem Sozialen Netzwerk verknüpfen.

Facebook Places ist ein direkter Unternehmenseintrag auf Facebook. Wichtig: Er darf nicht mit der Funktionsweise der Facebook Fanpage verwechselt werden, da er ganz eigene Funktionen hat. Auf dieser Seite wird eine Kurzbeschreibung eines Unternehmens inkl. Profilbild dargestellt. Dieser Eintrag wird durch eine Karte mit genauer Position des jeweiligen Unternehmens dominiert und zeigt weiterhin an, welche Personen aus meinen Facebook-Kontakten bereits an diesem Ort eingecheckt haben. Ebenfalls wird der Kommentar eines Freundes zu seinem Check-In gut sichtbar. Alle weiteren Check-Ins, von fremden Personen sind nicht direkt einsehbar und werden nur als Zahl dargestellt.
Unternehmer können ihren eigenen Eintrag für sich beanspruchen und registrieren. Wie das funktioniert lesen Sie bei facebookmarketing.de

Am 08. Oktober kam Facebook Places dann auch nach Deutschland und in die Schweiz (Österreich wird demnächst folgen). Mit diesem Schritt wurde auch hierzulande einige neue Konzepte für den Tourismus entwickelt und ausprobiert. Ob diese erfolgreich sind oder nicht, sei an dieser Stelle dahingestellt.

Eine wichtige Erkenntnis aus dem Start von Places in Deutschland kann man am Beispiel der Saftbrauerei Walther sehen. Beim zusammenfügen von Fanseite und Places-Eintrag verändert sich das Aussehen und die Funktion gewaltig. Ob das nun von Vorteil ist oder nicht, muss man sehen und die weitere Entwicklung beider Produkte abwarten. Eine Ausführliche Beschreibung dazu gibt es im Blog von Annette Schwindt.

Um den Kreis zu Foursquare zu schließen und das Produkt für Unternehmer vorerst perfekt zu machen, wurde von Facebook vergangene Woche eine Erweiterung namens „Deals“ angekündigt und veröffentlicht.

facebook_dealsMit Facebook Deals ermöglicht Facebook Unternehmen, die eigenen Kunden und Gäste für Ihr Vertrauen zu belohnen. Sie nutzen ein ähnliches System wie es Foursquare schon im Einsatz hat, haben es aber um einige Funktionen erweitert. So gibt es bei Places vier verschiedene Möglichkeiten, wie und wem man ein Incentive anbieten kann –Freunden, für Charity, individuell oder auf Grund der Loyalität. Wie man diese Deals einrichtet und wie die einzelnen Modelle genau aussehen, hat Facebook in einem ausführlichen White-Paper beschrieben.

Durch dieses Tool ist nun eine Möglichkeit entstanden, die Gäste für kleine Aktionen zu belohnen und in einem der größten Sozialen Netzwerke der Welt bekannt zu werden – ganz relevant auf den einzelnen Gast zu geschnitten. Jetzt muss Facebook Places und Deals nur noch in Österreich veröffentlichen.

veröffentlicht: aktualisiert:
Michael Mrazek
Über den Autor

Michael Mrazek

Michael Mrazek ist Gründer und Inhaber der Internetagentur ncm.at in Salzburg. Er ist Online-Touristiker der ersten Stunde und betreut Hotels und Tourismusbetriebe bei Ihrem Erfolg im Internet. Auf Veranstaltungen ist er ebenfalls als kompetenter Redner gefragt und gern gesehen. Im TourismusBesprechungsRaum schreibt er hauptsächlich über die aktuellen Veränderungen im Österreichischen Tourismus.

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