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5 Chancen für Messen und Kongresse “Location Based Services” zu nutzen – ein mobiler Rückblick auf die ITB Berlin 2011

Die Internationale Tourismusbörse in Berlin hat seit ein paar Tagen die Pforten geschlossen. Zeit, um einen kritischen Blick zurück zu werfen. Als selbsternannte Leitmesse für den Tourismus steht die Frage, ob die Trends und Entwicklungen in der Branche aufgegriffen und genutzt werden. Ist die Messe Berlin als Veranstalter am Puls der Zeit? Werden neue digitale Visionen bereits gelebt und umgesetzt?

Über kaum ein Thema wird derzeit so viel gesprochen wie mobile Dienste und Location Based Services. Mit Foursquare, Gowalla, Friendticker und den Check-In-Funktionen von Qype und Facebook stehen eine Vielzahl an Netzwerken bereit, denen wir stetig mitteilen, an welchem Ort wir uns befinden, was wir tun und mit wem wir uns zur Zeit treffen. Gelebte “140 Zeichen”, in denen wir vor Ort eine Bewertung abgeben. Somit eine ideale Plattform für Hotels, Destinationen und Reiseveranstalter, um am “berühmten Point-of-Sale” Reichweite und Gespräche in virtuelle Welten zu tragen. Das “mocial´n” entwickelt sich immer stärker zum Szenebegriff und beeinflusst als “Mobile Social Networking” unser alltägliches Smartphone-Leben.

Wie hat nun die ITB diese Dienste genutzt? Waren Trendsetter vor Ort erkennbar?

5 Chancen für Messen- und Kongresse “Location Based Services” zu nutzen.

1. Location Based Services

Die Nutzung der Netzwerke Foursquare, Gowalla und Facebook Places war gemessen an der Gesamt-Teilnehmerzahlen eher bescheiden. Mit 725 Check-Ins von 422 Nutzern (Stand: Montag, 14.03.) bei Foursquare wurde immerhin ein ordentlicher Wert erzielt. Schade nur, dass die Messe Berlin diese Chance nicht erkannt hat und diesen Ort geclaimt hat, um ihn direkt in die eigene Vermarktung mit einzubeziehen. Auch auf der Webseite der ITB findet man leider den Hinweis auf die mobilen Dienst nicht. Abgesehen davon, hätte ein eigenes “Swarm-Badges” zur Tourismusmesse einen sehr hohen viralen Effekt gehabt. (Was ist ein Swarm-Badge?). Ähnlich sieht es aus bei facebook places. Zurzeit bestehen dort leider zwei unterschiedliche Einträge für die ITB Berlin. Der besucherstärkere Eintrag weist 609 Besucher auf. Auch hier besteht leider kein Verweis auf die ITB-Facebook-Unternehmensseite. Mit über 6200 Fans hätte man einen enormen Mehrwert erzeugen können. Sehr bescheiden ist es am Ende bei Gowalla. Mit 34 Check-Ins auch ein Maßstab für die derzeitige (Un) Beliebtheit des Dienstes. Die einzelnen Aussteller haben teilweise ihre Messe-Orte ins Netz gebracht. Vorbildlich ist hierbei beauty24, die auf allen Netzwerken vertreten waren.

2. Belohnungen, um Reichweite zu erzeugen

Götz A. Priemke als Mayor der ITB Berlin 2011 via Foursquare

Götz A. Priemke als Mayor der ITB Berlin 2011 via Foursquare

Die große Motivation für mobile Dienste liegt in der Jagd-Funktion. Dieses Verhalten unterscheidet sich gegenüber der klassischen Desktop-Nutzung in der Lust am Entdecken. Das reine Konsumieren rückt in den Hintergrund. Neue Orte wollen entdeckt und besprochen werden. Die lokale Vernetzung erzeugt die hohe Massentauglichkeit. Als “Bürgermeister” der ITB Berlin hat Götz A. Primke vom Genussblog “Le Gourmand” eben diese Multiplikator-Funktion für die gesamte Veranstaltung.

Lieber Götz, welches Feedback hast Du als “Bürgermeister der ITB” von der ITB Berlin bekommen? Eine Ehrung und Erwähnung hätte eben dieses Spaß um ein Vielfaches vergrößert.

3. Geocaching auf der Messe

Eine Reihe von Destinationen und Hotels bieten mittlerweile Geocaching für die Gäste an. Als Schatzsucher gilt es die kleinen versteckten “Caches” in der Destination zu finden (Was ist Geo-Caching?). In der Gruppe oder als Wettbewerb untereinander lernt man die Region kennen und erzeugt in der Kommunikation die gleiche Reichweite. Warum gibt es kein Messe-Caching? Viele kleine versteckte “Schätze”, die auf der Messe gefunden werden sollten und parallel von den Schatzsuchern empfohlen werden? Habt Ihr so etwas gesehen?

4. QR-Codes auf der Messe als Wegweiser einsetzen

Auch diese Chance habe ich leider auf der Messe nicht entdecken können. Die Nutzung von QR-Codes (Was sind QR-Codes?) etablieren sich immer stärker im klassischen Printmarketing. Auf Messen und Konferenzen können Sie eine enorme Neugierde erzeugen, um vor Ort auf besondere Aktionen und Veranstaltungen hinzuweisen.

5. Eine App sollte mitdenken und sprechen

Seit einigen Jahren kann sich der Messebesucher eine spezielle ITB-App runterladen, um den Messekatalog auch auf seinem Smartphone zu lesen. Neben einigen Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten und dem Berliner Nachtleben, ist der Mehrwert leider begrenzt. Mit der Integration der mobilen Netzwerke in die ITB-App hätte man diese Dynamik als Interaktions-Modul nutzen können.

In der App wären dann die Check-Ins pro Messestand integriert, Hinweise auf besondere Angebote der Destinationen und parallel die Bewertungen zu Hotels und Orten eingetragen. Zurzeit aber bleibt selbst der Eintrag der Facebook- und Twitter-Accounts im mobilen Aussteller-Verzeichnis ein frommer Wunsch.

Was bleibt zum Schluss?

Die Anzahl der Anbieter, die auf der Messe mobile Dienste anbieten, steigt von Jahr zu Jahr. Auch die Nutzerzahlen zeigen, dass Reichweite schon heute erzeugt wird. Vielleicht entdecken auch die Messe- und Kongressbüros die enormen Marketing-Chancen dieser neuen Dienste.

Warten wir bis zur Internationalen Tourismusmesse 2012 in Berlin …

veröffentlicht: aktualisiert:
Michael Mrazek
Über den Autor

Michael Mrazek

Michael Mrazek ist Gründer und Inhaber der Internetagentur ncm.at in Salzburg. Er ist Online-Touristiker der ersten Stunde und betreut Hotels und Tourismusbetriebe bei Ihrem Erfolg im Internet. Auf Veranstaltungen ist er ebenfalls als kompetenter Redner gefragt und gern gesehen. Im TourismusBesprechungsRaum schreibt er hauptsächlich über die aktuellen Veränderungen im Österreichischen Tourismus.

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